Michael Lukas Moeller: Über die Liebe
Vortrag 1996 'Glücksbedingungen in der Partnerschaft'
Es handelt sich hierbei um einen Mitschnitt eines Vortrages, den er 1996 gehalten hat. Ist nur auf Kassette erhältlich bisher.
Da es dazu keine weiteren Informationen gab, hier etwas zusammen gesammeltes über den Autor und zwei seiner Bücher, die thematisch eng mit dem Vortrag zu tun haben.
Michael Lukas Moeller starb am 07. Juli 2002 an einem Krebsleiden. Er war Psychoanalytiker, Direktor des Instituts für Med. Psychologie an der Universität Frankfurt und bekannter Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Paarleben.
Er erhielt im Herbst 2000 den "1. Internationalen Otto-Mainzer-Preis für die Wissenschaft von der Liebe" für sein Lebenswerk, insbesondere für das Konzept der Zwiegespräche und sein Engagement zur Aufklärung und Autonomiesierung der Paare. Michael Lukas Moeller und Célia M. Fatia waren verheiratet und haben einen gemeinsamen Sohn.
Célia M. Fatia, M.A. 1962 in Lissabon geboren, studierte Romanistik, Kulturanthropologie und Psychoanalyse in Frankfurt am Main. Sie ist Projektleiterin von dyalog, arbeitet als Paar- und Familientherapeutin und Gruppenanalytikerin (SGAZ) in Frankfurt.
In zwanzig jähriger gemeinsamer Beziehung entwickelten Prof. Dr. med. Michael Lukas Moeller und Célia Maria Fatia, MA, das Zwiegespräch als Selbsthilfekonzept für Paare. 1997 bauten sie gemeinsam dyalog - Fortbildung in Partnerschaft auf, das überregionale deutschsprachige Netzwerk der Zwiegesprächsgemeinschaften in 12 Städten Deutschlands und der Schweiz. Die Arbeit von dyalog wird nun von Célia M. Fatia fortgeführt.
Wie die Liebe anfängt. Die ersten drei Minuten
In Sekunden unbewusster Kommunikation geschieht, was das Bewusstsein manchmal erst viel später erfasst: die Liebe auf den ersten Blick. Wenn es zwischen zwei Menschen funkt, haben sie sich blitzartig für einen möglichen gemeinsamen Weg verbunden. Zwei Lebensgeschichten mit allen Grundeinstellungen und geheimen Empfindungen werden nun aufeinander abgestimmt und völlig neu kombiniert. In diesem Band geht es darum, einen persönlichen Zugang zu den verborgenen Seiten der Paarbeziehung zu gewinnen
Gelegenheit macht Liebe. Glücksbedingungen in der Partnerschaft
Viele Beziehungen dämmern nur dahin. Für alle, die ihre Paarbindungen dennoch lebendig halten wollen, gilt es, immer wieder neue Gelegenheiten für ihre Liebe zu schaffen.
Unlust kommt auf, wenn diese untergründigen Bedingungen weder erkannt noch verwirklicht werden. Lust entsteht, wenn die Liebesbedingungen des einen wie des anderen erfüllt sind.
Erfolg oder Misserfolg in der Liebe -- kaum etwas anderes ist so entscheidend für die eigene Lebensqualität. Um so verwunderlicher, meint Michael Lukas Moeller, dass so wenig dafür getan wird. Warum gibt es eigentlich keine Ausbildung in Partnerschafts- und Liebesdingen, warum werkeln auf den Baustellen der Beziehungsarbeit lauter Dilettanten?
Mit seinem neusten Buch versucht der erfahrene Paartherapeut dieses Manko zu beheben und eine "Fortbildung in Partnerschaft" zu bieten, um die "Glücksbedingungen" der Zweisamkeit erkennen und schaffen zu können.
Eine Liebesbeziehung ist keine wartungs- und verschleissfreie Glücksmaschine. Moeller lässt keinen Zweifel, dass man sich von vielen falschen Erwartungen wie dieser erst lösen muss. Er weist jedoch einen zwar mühevollen, aber klaren Weg, auf den sich Paare begeben können, die in einer immer oberflächlicheren Welt nach Tiefe und Lebendigkeit in ihrer Beziehung suchen.
Wie in seinen früheren Büchern (z.B. Die Wahrheit beginnt zu zweit, Die Liebe ist das Kind der Freiheit) setzt sich Moeller auch diesmal sehr fundiert mit diesem ewigen Thema auseinander und beleuchtet es von vielen Seiten. Wohltuenderweise meidet er modisches "Frauen-sind-von-der-Venus-und-Männer-vom-Mars"-Gerede. Stattdessen propagiert er anhand konkreter Übungen und vieler Fallbeispiele die Entwicklung von Konflikt-, Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit. Gleichzeitig vergisst er aber nie, dass die Liebe nicht im luftleeren Raum existiert, sondern von kulturellen und gesellschaftlichen Bedingungen abhängt.
Von der Masse der Ratgeberliteratur, die den Eindruck erweckt, mit ein paar schnellen Tipps sei es getan, hebt sich Gelegenheit macht Liebe sehr positiv ab und kann eigentlich allen Paaren (nicht nur solchen mit Problemen) wärmstens empfohlen werden.
Es geht um die Qualität unserer bedeutendsten Beziehung. Sie hat unüberschätzbare Wirkungen:
Sie bestimmt am stärksten über das Glück und Unglück unseres Lebens.
Sie ist der mächtigste Faktor für unser Gesunden und Erkranken.
Sie beeinflußt tief gehend die Bindungsfähigkeit der nächsten Generation.
Viele Beziehungen dämmern nur dahin. Für alle, die ihre Paarbindung dennoch lebendig halten wollen, gilt es, immer wieder neue Gelegenheiten für ihre Liebe zu schaffen. Das gelingt, wenn die Partner ihre besten Liebesbedingungen, die identisch sind mit den Bedingungen der eigenen Lebendigkeit, herausfinden und verwirklichen. Denn die seelische Gleichung ist einfach:
Unlust kommt auf, wenn diese untergründigen Bedingungen weder erkannt noch verwirklicht werden.
Lust entsteht, wenn die Liebesbedingungen des einen wie des anderen erfüllt sind.