Van Halen ist der Beweis, das guter Hard Rock nicht immer aus USA oder Australien kommen muss. Edward (Gitarre) und Alex Van Halen (Schlagzeug), beides gebürdete Holländer, gründeten zusammen mit Mike Anthony (Bass) und David Lee Roth die erfolgreiche Band "Van Halen". Die musikalische Ader erbten Edward und Alex von ihrem Vater, einem niederländischen Jazzmusiker. Da wundert es einen nicht das beide klassische Kompositionstechnik und Piano studierten, bevor sie 1968 mit den Eltern nach Kalifornien auswanderten.
In Kalifornien gründeten die beiden ihre erste Band "Mammoth", zusammen spielten sie auf vielen wilden Partys. Nachdem sich Mike Anthony und David Lee Roth dazukamen, überlegten sie sich einen neuen Namen: "Rat Salad" doch damit waren sie immer noch nicht zufrieden. Eddie meinte, das höre sich wie "eine deutsche Atombombe" an. So wurde der Name noch mal geändert - diesmal in "Van Halen".
Unter diesen Namen nahmen die vier ihr ersten Alben auf. Die wohl heute zu den Klassikern im Hardrock bereich gehören. Schon ihr erstes und wohl bestes Album "Van Halen" schlug ein wie eine Bombe. Mit dem Instrumentalstück "Eruption" zeige Eddie was man alles mit einer E Gitarre anstellen kann, wenn man drauf spielen kann. Natürlich war es schwer diesen ersten Erfolg zu Toppen. Ihr zweites Album "Van Halen 2" schaffte dies auch nicht ganz.
In den folgenden Jahren lieferte die Band ein Havyrock-Album nach dem anderen, ohne je an ihr erstes Werk heranzukommen. "1984" schaffte es zumindest kommerziell an den Erfolg des ersten Albums heranzukommen. Mit "Jump" ist auf dieser Platte einer der am meisten gespielten Rocksongs vertreten. Nach diesem Erfolg verabschiedet sich David Lee Roth von der Band, um sich erfolgreich einer Solokarriere zu widmen. Ersetzt wird er durch Sammy Hagar, der vorher bei Montrose seine Stimmbänder malträtierte und auch schon den einen oder anderen Single-Hit (I Can't Drive 55") auf der Habenseite verbuchen kann.
Mit ihm geht es in der Erfolgsspur munter weiter, obwohl man bei den Outputs mit Hagar einwenden kann, dass dieser bei weitem nicht die Omnipräsenz eines Roth besitzt und auch stimmlich seinem Vorgänger nicht unbedingt überlegen ist. Nichtsdestotrotz wird die Band auch mit den folgenden Veröffentlichungen abgefeiert, als gebe es kein Morgen. Nach sieben Jahren Hagar ist auch dessen Zeit bei Van Halen beendet und er wurde nach Streitereien über die Aufnahmen zu neuen Tracks für den Hollywood-Schinken "Twister" vor die Tür gesetzt.
Sänger Nummer drei (Deshalb auch "Van Halen III") wird der ex-Extrem-Shouter Gary Cherone und manch einer hatte die übelsten Befürchtungen, als dieser den Job am Mikro übernimmt. Die Meinungen zu "III" sind zwar gespalten, aber unbestreitbar ist, dass sich Van Halen entgegen aller Mutmaßungen nicht zu Weichspülern entwickeln und fast sperrig anmutende Songstrukturen auf diese Platte gepackt haben. Der gerade erst hinzugekommene Cherone sagt aber bereits nach einer Platte inklusive Tour leise Servus, ab diesem Zeitpunkt brodelt es in der Gerüchteküche.
Lee Roth musiziert für kurze Zeit wieder mit den alten Bekannten, nimmt mit ihnen auch neue Songs auf, ohne dass daraus jedoch ein festes Engagement entsteht. Zwischenzeitlich erkrankt zu allem Überfluss Eddie an Krebs und so ist eine weitere Zwangspause folgerichtig. Immer noch ohne Sänger nimmt der Gitarrist den Kampf gegen die Krankheit auf und gewinnt ihn allem Anschein nach. Jetzt fehlt nur noch der Typ am Mikro, dann kann es wieder losgehen.
Diskographie:
- 1998 Van Halen III
- 1995 Balance
- 1993 Righjt Here, Right Now (Live)
- 1991 For Unlwaful Carnal Knowledge
- 1988 OU812
- 1986 5150
- 1984 1984
- 1982 Diver Down
- 1981 Fair Warning
- 1980 Women & Children First
- 1979 Van Halen II
- 1978 Van Halen