Immer Ärger mit der GEMA
Viele unserer Artikel sind unter Verwendung von Youtube-Videos aufgebaut. Nachdem sich die deutsche GEMA und Youtube nicht auf eine Verlängerung ihrer Verträge einigen konnten, kann dies dazu führen, dass im Moment einige der Musikvideos nicht mehr abrufbar sind. Das ist ziemlich ärgerlich, aber nicht zu ändern.
Bereits vor Wochen hat Fabchannel aufgegeben, der Live-Konzerte in guter Qualität kostenlos angeboten hat. Wir hatten in einigen Beiträgen Künstler und deren Konzerte vorgestellt. Jetzt fällt zudem Youtube aus. Es scheint so, dass Verwertungsgesellschaften und Musikindustrie noch immer nichts aus den Entwicklungen der letzten Jahre gelernt haben. In Zeiten der wirtschaftlichen Rezession wird das aber ihre Einnahmen nicht erhöhen. Dafür wird es für junge ambitionierte Künstler schwieriger, sich auf dem Markt durchzusetzen.
OskarMaria, 01.April 2009
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Immer wieder fallen einem CDs von Künstlern in die Hände, die genügend Hitpotenzial besitzen, um ganz groß rauszukommen. Umso mehr wundert jemanden, wie lange diese Künstler als 'Geheimtipp' gehandelt werden - viele schaffen es nie an die breite Öffentlichkeit. Dass aber hier Deutschland nicht das Maß aller Dinge ist, kann man sehr gut an Anouk veranschaulichen.
Dass ehrlicher Punkrock nicht immer von jenseits des großen Teiches kommen muss, beweist diese Band. Unmerklich, ja fast im Schleichgang ist es diesen Schweden gelungen, ganze 1,5 Millionen Exemplare ihrer letzten vier Alben abzusetzen. Dabei handelt es sich beim neuen Album weniger um massenverträglichen Seichtpunk als vielmehr um eine Rückbesinnung auf ursprüngliche Werte. Auf ihre ganz eigene Art gelingt es Millencolin, die Songs dennoch eingängig zu hooken und unverbrauchte Gesangslinien, die sich schnell ihren Weg in den Gehörgang suchen, zu setzen.
Dieselboy - a Chase of Drum'n'Bass - Dieselboy steht für ungeheuer energischen Drum'n'Bass - auch Jungle genannt. Vielleicht das stressigste an Musik, was der elektronische Bereich zu bieten hat. Dieser Subströmung seit deren Entwicklung verpflichtet versetzte er Anfang der 90er-Jahre die Mengen als DJ in Tanzwut. Damian Higgins, wie Dieselboy im bürgerlichen Leben heißt, gab wohl nie viel darum, wie ihn andere sahen, er wollte sein Ding durchziehen. Dass man damit auch Erfolg haben kann, wurde im dann etwas später, aber doch, bestätigt.
Ein Sänger, der zugibt, sich an Depeche Mode zu orientieren und ein Elektroniker, der es in sich hat. Sie selbst sagen von sich, dass sie auf der Suche nach dem perfekten Popsong jenseits des Mainstreams sind. Und wenn sie so weitermachen, dann werden sie den auch in absehbarer Zeit finden. Hört man sich nämlich deren Sound einmal an (zu finden hier), mag man kaum glauben, dass dieser in Eigenregie aufgenommen wurde. Die Vocals sind nicht nur schön gesungen, zusammen mit der teilweise treibenden Elektronik bilden sie eine eingängige Einheit.
1973 erblickte mit Susheela Raman eine wahre weltfräuliche Mischung die Welt. Als Kind tamilischer Eltern in London geboren, wuchs sie in Australien auf. Ihre Eltern waren immer darauf bedacht, die tamilische Kultur in das Leben im Land der Känguruhs einfließen zu lassen. Nachdem Susheela nach England zurückkehrte, begann sie dort ihre künstlerische Laufbahn, ohne sich irgendwelchen Klischees oder Strömungen zu beugen. Die Musik - so bunt wie Susheelas Leben selbst - fügt sich irgendwo zwischen Reggae, orientalische Musik, Tribal, echtem Afro - und eben auch Ethno ein.
"...catch the sun!", so einer der Textpassagen von Kula Shaker im ersten Lied. Auch wenn es zu den Aufgaben eines Möchtegern-Musikredizisten gehört, möglichst schöne und objektive Eindrücke zu vermitteln, scheide ich heute damit aus. Denn dieses Album fängt nicht nur die Sonne, sie greift auch nach den Sternen, obwohl Sterne ja Sonnen sind, o der wie war das noch...? Egal.
Er trägt fast so viele Namen wie Norman Cook aka Fatboy Slim, ist aber wesentlich experimenteller im Bereich der elektronischen Musik tätig. Die Rede ist von Matthew Herbert, oder auch einfach Herbert, oder Radioboy, oder Doctor Rockit. Offenbar hatte Matthew Herbert (und hat)viele musikalische Ideen, die er gerne in verschiedenen Projekten umsetzt.
Ganz entgegen dem aggressiv anmutenden Namen bewegen sich die meisten Stücke von Massive Attack irgendwo zwischen Downbeat und Trip Hop - Ausnahmen bestätigen die Regel. Bereits 1988 in völliger Pionierarbeit formten sich Grand Marshall, Robert del Naja und Andrew Vowles zum kreativen Kern von Massive Attack. Dennoch dauerte es ganze drei Jahre bis das Trio debutierte.
Meist spalten neue Interpretationen bekannter Songs die Meinungen. Auch bei einer erfolgreichen Band wie Depeche Mode war es nur eine Frage der Zeit, bis Tribute-CDs erschienen. Aber diese CD ist nicht wie der sonst übliche Brei, der sich hinter dem Namen einer bekannten Band versteckt, um damit Kohle abzusahnen.
Das neue Album jener Band ist da, die sich für das beste alternative Album 2002 verantwortlich zeichnet - Coldplay. Das Konzept der neuen Platte scheint nach dem ersten Anhören gegenüber dem Debut Parachutes recht ähnlich zu wirken, die Fans brauchen sich nicht vor allzu großen Veränderungen im Sound zu fürchten. Geboten werden wie schon im ersten Werk ruhige, unaufdringliche Musiken, denen die Stimme von Chris Martin erst den unverkennbaren Coldplay - Stempel aufdrückt - und zwar im positiven Sinne.
OskarMaria lebt und arbeitet in Frankfurt - hier mit Sohnemann. Wenn freie Zeit fürs Internet bleibt, dann gibt es hier neue Beiträge. Lieblingszitat: "Von den Dreien, Staat, Regierung und Ich - bin ich der stärkste. Das merkt euch!" (Ret Marut aka B. Traven im Ziegelbrenner)
Nachtrag: OskarMaria das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. "Verbrennt mich!" schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, "nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!" Schließlich floh er in die USA - dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Jetzt kann man sich auch bei Amazon mit mp3-Musik eindecken. Die Titel sind mit 256 kBit/s kodiert, angeblich hält das Internet-Versandhaus über fünf Millionen Stücke vorrätig. Will man einzelne Titel herunterladen, dann geht das ohne extra Software. Doch für ganze Alben muss man den Amazon-Downloader installieren. Auch hier wird der Verbraucher wieder unnötig gegängelt.
Angeblich gäbe es im Moment 2000 Alben zum Einführungs-Sonderpreis für unter fünf Euro, doch im Gegensatz zu Saturn konnte der Autor keine finden, die seinem Musikgeschmack entsprechen. Selbst olle Kamellen sind deutlich teurer.
Keine Ahnung wie sich die mp3-Preisgestaltung im Einzelnen gestaltet: Fast 10 Euro für ein Album, das schon einige Jahre auf dem Buckel hat, sind ein deutlich überhöhter Preis. Da die Distribution via Internet fast nichts kostet, wird die Beute wahrscheinlich hauptsächlich zwischen Händler und Plattenfirma verteilt. Es wäre interessant zu wissen, wie viel davon bei den beteiligten Künstlern ankommt.
Der Lernprozess im Musikbusiness scheint noch nicht abgeschlossen.
OskarMaria, 01.05.2009
Lhasa de Sela, musikalische Grenzgängerin zwischen Mexiko und Kanada, arbeitet an einem neuen Album. Das teilt zumindest ihre Webseite mit, die ansonsten aber kaum etwas inhaltlich zu bieten hat. Das Album soll am 21. April 2009 in Europa erscheinen, mehr Informationen dazu gibt es aber nicht. Als kleine Kostprobe wird allerdings eine Singleauskopplung angeboten, die musikalisch gesehen, Altbekanntes von der Sängerin bietet, die wir aber trotzdem unseren Lesern nicht vorenthalten wollen:
Oskarmaria, 24.03.2009
Im Internetshop der Kaufhauskette Saturn gibt es bis Ende März Sonderangebote. Alben können für fünf Euros als mp3 ganz ohne Kopierschutz und lästige Zwangssoftware heruntergeladen werden. Der Autor hat den Download-Laden gerade mal getestet. Tatsächlich finden sich auch seltene Titel im Angebot, die es als CDs nicht mehr gibt. Man muss sich registrieren, kann dann per Kreditkarte oder per Lastschrift bezahlen. Nach der Kasse bekommt man einen Link zum Download, den man bis zu drei Mal wiederholen kann. Beim Autor gab es Schwierigkeiten. Die ersten beiden Downloads blieben alle hängen, erst beim Dritten klappte es. Die Geschwindigkeit war allerdings dürftig - immer wieder stockte das Herunterladen und setzte sich erst nach längeren Pausen wieder fort.
OskarMaria, 13. März 2009
Die professionell mitgeschnittenen Konzerte von Fabchannel waren wohl den Musiklabels ein Dorn im Auge. Nach Angaben von Justin Kniest von Fabchannel, hätten immer mehr Labels die Veröffentlichung verboten. So dass für Fabchannel kaum noch interessante Mitschnitte übrig blieben. Doch der Autor vernutet, dass es sicher auch andere kommerzielle Hintergründe gibt, denn Fabchannel lag kein stimmiges Geschäftsmodell zugrunde und hatte wohl auch keinen potenten Investor im Hintergrund.
OskarMaria, 06.03.2009
Grooveshark ist ein neues Musik-Webangebot, das sich gut als Alternative zu youtube benutzen lässt - eben ohne bewegte Bilder. Der Dienst hält ein breites Angebot an Musikstücken bereit. Bei einem kurzen Test wurde der Autor in drei von vier Fällen auch fündig. Ist man dort registriert, kann man die ausgewählten Songs zu Playlisten zusammenfassen und über das Internet auf den heimischen Rechner streamen. Die Qualität ist ordentlich - immerhin bekommt man die Daten mit 192 kbit kodiert. Mit einem Applet lassen sich die Songs auch auf der eigenen Webseite einbinden. Mal sehen, wie lange das Angebot bestehen bleibt. Tatsache ist allerdings, dass man inzwischen fast jedwede Musik legal und kostenlos via Internet beziehen kann.
OskarMaria, 05. Februar 2009.